Was hatte der Frankenkönig Karl mit Löttringhausen zu tun?
775 belagerte der fränkische König Karl im Zuge der gewaltsamen Christanisierung der Sachsen deren Fliehburg auf dem Syberg (Sieburg). Als Standort brauchte er ein Lager zur Versorgung seiner Kämpfer und Pferde. Heimatforscher Heinz Grüne hat dieses Lager unter Nutzung aller Quellen, wie von Wilhelm Hücker, im Bereich der Löttringhauser Höfe vermutet. Das mit Wällen und Gräben, Flechtwerk und Palisaden befestigte, als Hurthe (= Hürde = Hörde?) bezeichnete Lager umschloss zur Wasserversorgung auch den Kirchhörder Bach. Die Lage der Hurthe, später auch curtis Ardeya (Hofverband im Ardey) genannt, begründet Grüne auch mit der Beherrschung des „Kölner Wegs“, der über Wetter, den Schnee, die heutige Blickstraße und die steinerne Brücke über die Emscher nach Dortmund führte. Die ovale Fläche des Lagers ist vom hoch gelegenen, nach Nordwesten gut zu verteidigenden „Blick“ hin zum Kirchhörder Bach geneigt und war im Osten und Süden von Wald begrenzt, eine strategisch günstige Lage.
Ausschnitt der Katasterkarte Kirchhörde von 1827 mit den Bauernhöfen Neuhoff (V), Möller (W), Frieg (U) und Schmidt (T). Drei Höfe lagen im Bereich der nördlich durch den heutigen Kirchhörder Berg
rund abgegrenzten Hurthe (Hörde) (rote Begrenzung) am Kirchhörder Bach (blau). (Stadtarchiv Dortmund, Nachzeichnung von Wilhelm Hücker, ergänzt von Heinz Grüne und Tilo Cramm)
Heute ist hier am Kirchhörder Bach ein Regenwasserrückhaltebecken angelegt worden. Trotz dieser Beeinträchtigungen ist die „Hurthe“ im Gelände gut nachzuvollziehen.