Von der Bahntrasse zum Naturerlebnis
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Ein kurzer Blick in die Geschichte

Der Name Löttringhausen taucht in den Annalen zuerst 1250 als „Lufferdinchusen“ auf. Der Ort bestand über Jahrhunderte aus einer Gruppe von vier Höfen und einigen Kotten. In den Kotten wohnten Landarbeiter und Bergleute, die nebenher im Pachtverhältnis eine eigene kleine Landwirtschaft betrieben.

Der Heimathistoriker Wilhelm Hücker zeichnete eine Karte mit der Felderverteilung von 1827. Sie zeigt eine große Zersplitterung, die einer wirtschaftlichen landwirtschaftlichen Nutzung abträglich war. Mit Pferdekarren waren weit verzweigte Feldwege zu bewältigen und auch zu unterhalten.
Löttringhausen gehörte mit Kruckel, Groß- und Kleinholthausen zum Kirchspiel Kirchhörde mit der stattlichen Patrokluskirche. Schon 1740 wurden der Bevölkerung die Wege für ihre Kinder nach Kirchhörde zu weit und sie bauten gemeinsam im Schwerpunkt des Kirchspiels die Langelohschule, die heute noch an der Löttringhauser Straße als neueres Gebäude auf dem alten Grundstück steht.
Seit dem 18.Jahrhundert entwickelte sich südlich der Emscher und im Ardey ein oberflächennaher Stollenbergbau auf Steinkohle. Mit Aufkommen der Dampfmaschine entstanden östlich von Löttringhausen die Tiefbauzechen Argus und Gottessegen, die zusammen mit der Zeche Wiendahlsbank Abbau im gesamten Kirchspiel betrieben (7). In der Nachkriegszeit gab es wegen Kohlenmangels auch hier einige Kleinzechen. Heute ist der Bergbau Geschichte.
Vor allem zur Verbesserung der Vermarktung der hier abgebauten Kohlen werden in den 1879/1880 zwei Eisenbahnlinien gebaut, die den Ort total verändern. Bahndämme und Geländeeinschnitte zerreißen jahrhundertalte Strukturen, auch einige Kotten verschwinden. Nur durch enge Unterführungen sind die Ortsteile miteinander verbunden. Ein Bahnhof besteht bis heute.
Nach der Teilung der Marken, durch den Aufstieg des Bergbaus und anderer Gewerbe, mit den Bahnanschuss und nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Aufnahme von Ostvertriebenen entstanden neue Ortsteile. Neben der Fachwerkbauweise wurden die Wohnhäuser anfangs mit Ruhrsandstein aus nahen Steinbrüchen errichtet. An der Straße Düwelsiepen liegen zwei herrschaftliche, unter Denkmalschutz stehende Villen.
Der größte Entwicklungsschub des Ortes fand in den 1960er Jahren statt. Das Bundesbaugesetz von 1961 schaffte die gesetzliche Grundlage zur qualifizierten Planung großer Siedlungen. Endlich konnte der gewaltige Wohnungsbaurückstand, der durch Kriegszerstörungen, Flüchtlingszuzug, sonstigen Zuzug und durch die allgemeine Steigerung der Ansprüche an Wohnqualität entstanden war, auch in Löttringhausen gedeckt werden. Die Dortmunder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft kaufte große Geländeflächen auf und baute nördlich des alten Dorfkerns eine Großsiedlung mit einem Ladenzentrum. Das markanteste Gebäude wurde das Hochhaus Langeloh 4, das als Landmarke weit sichtbar ist. Der Start für diese Baumaßnahme war eine Fachausstellung für Musterfertighäuser.
Recht spät erhielt Löttringhausen eigene religiöse Zentren mit der evangelischen Christuskirche an der Kruckeler Straße und dem katholischen Zentrum St. Norbert an der Hugo-Sickmann-Straße.
Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Gottessegen sind an der Kobbendelle die Werkstätten Gottessegen des Christopherus-Hauses entstanden, eine sozialtherapeutische Einrichtung, die Behinderten eine sinnvolle Beschäftigung bietet.
© Helmut Kaufung 2020
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