Die Tafel Kruckel steht am Bahnkilometer 10,8 des Rheinischen Esels. Wir befinden uns im Südwesten Dortmunds, im Stadtteil Kruckel (mit langem U, da das c den vorherigen Vokal dehnt). An der Brücke linker Hand über den Glasweg ist die Stadtgrenze zu Witten.
Kruckel war eine kleine bäuerliche Siedlung aus dem Mittelalter mit vier Höfen und einem Kotten zwischen dem Grotenbach und Ardey-Gebirge (1). Nach Kohlefunden entwickelte sich auch hier nach dem Stollenbergbau der Tiefbau mit den Zechen Johannes Erbstollen (1853 - 1882) (2) und Wiendahlsbank (1858 -1924) (3). 1905 baute RWE das Kraftwerk Kruckel (4), das 1908 – 1955 von dem Westfälischen Verbands-Elektrizitätswerk und der VEW betrieben wurde. Nach der Übernahme 1908 entstand daneben ein Umspannwerk, das seit 2012 zu einem Knotenpunkt der Energieversorgung der südlichen Bundesländer ausgebaut wird (5).
Heute erinnern an die Zechen und das Kraftwerk nur noch Straßennamen und einige umgebaute Gebäude der Zeche Johannes Erbstollen und das Eingangs- und Bürogebäude der Zeche Wiendahlsbank. Zeugen dieser Zeit sind aber auch die um 1900 gebauten typischen, inzwischen aber modernisierten, Arbeiter- und Angestelltenhäuser. Die Zechenkolonie "Klein-Berlin“ (6) musste im Zuge des Autobahnbaus der A45 um 1970 abgerissen werden. In den letzten Jahrzehnten entstand zwischen der Johannisbergstraße und der Rüdinghauser Straße die Siedlung Boverfeld (7).
Am heutigen Stattskamp wurde von 1856 - 1932 die Glashütte Kruckel betrieben (9).