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Das Kriegerdenkmal an der Kruckeler Straße

      
 
Neben dem Friedhof in Großholthausen, an der Kruckeler Straße, gegenüber der Einmündung der Löttringhauser Straße, liegt das Kriegerehrenmal. Es wurde von der Stadt Dortmund und einigen südlichen Vororten an den Bildhauer Fritz Richter-Elsner in Auftrag gegeben und  kurz vor dem zweiten Weltkrieg errichtet. Eingeweiht wurde es aber erst  Anfang des Krieges mit dem in NS-Zeiten üblichen Hakenkreuz-Fahnenmeer und Uniform-Aufmarsch. Der Ruhrgebiets-Schriftsteller Ernst Giesing hat als kleiner Steppke an der Feier teilgenommen und kann diesen Eindruck nicht vom Terrorregime trennen. Er sähe das Denkmal am liebsten dem Boden gleich gemacht.
Abb. 66: Das Kriegerdenkmal, März 2019
(Helmut Kaufung)
Die Anlage liegt einige Stufen erhöht und wird beherrscht von einer etwa lebensgroßen Bronzefigur auf einem hohen Sockel, einem uniformierten Soldaten mit Stahlhelm und vor sich aufgepflanztem Seitengewehr. Die runde, ca. 25 m im Durchmesser große  eingefriedete Anlage, enthält im rückwärtigen Teil eine aus rustikalem Sandstein gemauerte, stark gegliederte, mit figürlichen Reliefs ausgestattete halbrunde Wand. Tafeln erinnern an die Toten beider Weltkriege.
Abb. 67: Das Kriegerdenkmal mit Blick auf Großholthausen, 2019
(Helmut Kaufung)
Kriegerdenkmäler werden nach einem Krieg zur Erinnerung an die Gefallenen oder vor einem drohenden neuen Krieg zur Einstimmung zu Rache und Heldentum errichtet.

Die Bezirksvertretung Hombruch hat sich vor Jahren mit diesem Thema befasst. Sie hat sich entschlossen, das Denkmal trotz bestehender Einwände unverändert zu erhalten, aber zur Erläuterung für nachfolgende Generationen mit einem zusätzlichen Text zu versehen. Sie hat den folgenden Text beschlossen, der in Bronze gegossen außen angebracht worden ist:

DAS EHRENMAL FÜR KRIEGSOPFER,
DASS VON DEM AUFRECHTSTEHENDEN
WACHSOLDATEN BEHERRSCHT WIRD,
VERDRÄNGT TOD UND TRAUER,
VERSCHWEIGT DIE SINNLOSIGKEIT DES KRIEGES.
ES IST EINE HISTORISCHE DARSTELLUNG
UND EIN ZEUGNIS DER ZEIT.
1935 HAT DAS NATIONALSOZIALISTISCHE
REGIME BEREITS DEN ZWEITEN
WELTKRIEG VORBEREITET

(Gerhard Brune)
Abb. 68: Die Bronzeplatte der Bezirksvertretung Hombruch
(Foto Tilo Cramm, Text Gerhard Brune)
Die ursprünglichen Namenstafeln ... waren nach dem 2. Weltkrieg entwendet worden. Steinmetzmeister Josef Kniola, Vater des Innenministers a.D. Franz-Josef Kniola, erneuerte 1959 die Tafeln aus Ruhrsandstein. 1999 wurde das Mahnmal mit Unterstützung der Reinoldigilde und der Hombrucher Bezirksvertretung restauriert. (Dieter Willemsen)

Hintergrundinformation:
Abb. 69: Rückwand des Denkmals mit den Namen der Vororte auf den Säulen, 2019
(Helmut Kaufung)
Abb. 70: Gedenktafel für die Toten der beiden Weltkriege im Zentrum der Rückwand, 2019
(Helmut Kaufung)
Abb. 73: Allegorische Figur für Klein- und Großholthausen, 2019
(Helmut Kaufung)
Abb. 74: Allegorische Figur für Auf dem Schnee, 2019
(Helmut Kaufung)
Abb. 72: Allegorische Figur für Löttringhausen, 2019
(Helmut Kaufung)
Abb. 71: Allegorische Figur für Kruckel, 2019
(Helmut Kaufung)
© Helmut Kaufung 2024
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